Zukunftspflanzungen
Ein Projekt von Daniel Guggisberger, Flora Märki und Alex Carella
Ausgangslage
Die zukünftigen klimatischen Bedingungen erfordern eine angepasste Baumartenwahl unserer Gebirgswälder. Um zu prüfen, wie ausgewiesene Zukunftsbaumarten aus der Tree-App auf die Umweltbedingungen im Uaul Bugnei reagieren, wurde im Oktober 2020 ein Pflanzungsexperiment gestartet.
Versuchsdesign
In einer grossen, verjüngungsfreien Lücke im Uaul Bugnei wurde ein Zaun von 30 x 30 m errichtet. Innerhalb des Zauns wurden verschiedene Zukunftsbaumarten sowie Fichten und Lärchen gepflanzt. Die Auswahl der Zukunftsbaumarten erfolgte mit der Tree-App (Version 2020 mit Höhenstufenkarten CH2011) und umfasst Baumarten, die erst unter einem zukünftigen Klima standortgerecht werden. Es wurden Bermen angelegt und mit je 6 Stück der folgenden Baumarten bepflanzt: Buche (Fagus sylvatica), Hagebuche (Carpinus betulus), Kastanie (Castanea sativa), Tanne (Abies alba), Traubeneiche (Quercus petraea), Winterlinde (Tilia cordata), Kirsche (Prunus avium) und Spitzahorn (Acer platanoides). Von den bereits heute standortgerechten Baumarten Fichte und Lärche wurden je 50 Stück gepflanzt.
Im ersten Winter nach der Pflanzung fielen einige Baumarten komplett aus, die im Frühling 2021 entweder nachgepflanzt oder ersetzt wurden. Die 2020 gepflanzten Buchen mussten mit kleineren Exemplaren ersetzt werden, da diese weniger gefährdet sind durch Schneedruck einzugehen. Die teilweise ausgefallenen Traubeneichen wurden mit Stieleichen ersetzt, von letzerem wurde ausserdem noch eine Saat ausgebracht. Die komplett ausgefallene Hagebuchen wurden mit einer Robinie-Wurzelbrut ersetzt, für welche aber kein Fortbestehen im zukünftigen Bestand vorgesehen ist. Sollte es zu einer Samenreife kommen, wird der Neophyt rechtzeitig entfernt.
Monitoring
In den ersten drei Jahren des Experiments wurde der Zustand der Pflanzungen zweimal jährlich im Frühling und Herbst aufgenommen. Ab 2024 erfolgt das Monitoring einmal jährlich. Gemessen wird der Baumstatus, der Höhenzuwachs, die Entrieblänge sowie die Anzahl Bäume mit (i) beschädigtem Gipfeltrieb und (ii) einer Übernahme der apikalen Dominanz durch einen Seitentrieb. Es wird ausserdem jede Berme fotographisch festgehalten, um eine visuelle Dokumentation zu erstellen.