Hintergrund
Leitidee
Grundlage des Projektes ist die Bestrebung, die Vielfalt des Lebens, die Biodiversität, als wichtige Ressource für die Menschheit auf nationaler Ebene zu erhalten (Biodiversitäts-Konvention des Umweltgipfels in Rio 1993).
Im Rahmen des SEBA-Projektes sollen insbesondere für die vernachlässigten Nebenbestandesbaumarten wesentliche Kenntnislücken geschlossen und praktische, aus nationaler Sicht zweckmässige artspezifische Förderungsstrategien entwickelt werden.
Was ist SEBA?
SEBA steht für die "Förderung seltener Baumarten" im Schweizer Wald. Gemeint sind einheimische Nebenbestandesbaumarten, die mit der vor 50-150 Jahren vollzogenen Umstellung auf die Hochwaldbewirtschaftung in Vergessenheit gerieten und seither stark zurückgedrängt worden sind (Fokus auf Hauptbestandesbaumarten, Ausdunklung durch Vorratserhöhung). Die Baumartenvielfalt stellt eine sehr wichtige Komponente der Waldbiodiversität dar, da es sich um die strukturbildenden "Gerüstarten" des Ökosystems Wald handelt.
Was ist eine seltene Baumart?
Je nach Abgrenzung von Straucharten und eingeführten Baumarten zählen wir im Schweizer Wald 25 bis 35 mehr oder weniger seltene einheimische Nebenbestandesbaumarten. Die Palette der Seltenheit und potentiellen Gefährdung reicht von "weniger selten" mit Häufigkeiten im Bereich von 1/100 der Häufigkeit der Hauptbestandesbaumart Buche (z.B. Vogelkirsche), über "selten" mit Häufigkeiten im Bereich von 1/10’000 der Häufigkeit der Hauptbaumart Buche (z.B. Elsbeere) bis zu den wiederum rund 100 x selteneren "sehr seltenen" Arten, die also nur 1/1'000’000 der Häufigkeit der Hauptbestandesbaumart Buche aufweisen (z.B. Speierling). Nichts desto trotz produzieren viele der seltenen Baumarten äusserst kostbares Holz, was sie auch in wirtschaftlicher Hinsicht interessant macht.
Was ist das Projekt SEBA?
Durch den verstärkten Fokus auf die Biodiversität waren seit den 90er-Jahren auch die Nebenbestandesbaumarten wieder zu entdecken. Tatsächlich war der Kenntnisstand bei vielen seltenen und sehr seltenen Baumarten aber äusserst gering, sodass kaum zuverlässig die Gefährdung abgeschätzt oder effektive Förderungsstrategien formuliert werden konnten. Nach umfangreichen Vorarbeiten lancierte deshalb das damalige Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, BUWAL (heute Bundesamt für Umwelt, BAFU) zusammen mit der damaligen Professur für Waldbau der ETH Zürich (heute Gruppe Waldmanagement/Waldbau ETHZ) 1997 ein entsprechendes umsetzungsorientiertes Grundlagenprojekt – das Projekt Förderung seltener Baumarten ETHZ/BAFU, kurz Projekt SEBA.