Naturwaldreservat Uaul Prau Nausch
Forschung
Seit dem 1. Januar 2007 besteht innerhalb des Lehr- und Forschungswaldes das Naturwaldreservat Uaul Prau Nausch. Es erstreckt sich auf einer Fläche von rund 65 Hektaren über die Gebiete Ruinas, Uaul Tgom und Uaul Prau Nausch und damit praktisch vom Talgrund bis in den Bereich der oberen Waldgrenze. Das Betreten der Fläche, das Sammeln von Pilzen und Beeren und die Jagd bleiben im Reservat erlaubt. Der Nutzungsverzicht beschränkt sich allein auf die forstliche Nutzung. Das Reservat bietet der Forschung ausgezeichnete Möglichkeiten um die natürliche Dynamik eines subalpinen Fichtenwaldes zu untersuchen. Es gehört zum externe Seite Netzwerk der Schweizer Naturwaldreservate, einem Kooperationsprojekt von WSL, ETH und BAFU. 1997 fand eine erste Stichprobeninventur (SPI) statt, welche 2024 zum ersten Mal wiederholt wird. Aus dem Vergleich der beiden SPI wird man interessante Erkenntnisse zur Walddynamik ziehen können.
Entwicklung durch Borkenkäferbefall
Durch einen Nassschneefall 2002 wurden am Osthang des Naturwaldreservats Uaul Prau Nausch einzelne Bäume geworfen und entwurzelt. Diese Lücke wurde am 29. April 2012 durch einen Föhnsturm, der ca. 300 m3 Holz warf, vergrössert. Das geworfene Sturmholz bot dem Buchdrucker (Ips typographus) ideale Brutbedingungen. Im Sommer 2014 schätzte man den Stehendbefall im Reservat auf 350 m3. Am 5./6. November 2014 gab es reichlich Nassschnee, wobei ca. 300 m3 Holz dem Schneedruck zum Opfer fielen. Im Sommer 2015 entschied man sich für phytosanitäre Massnahmen im Übergangsbereich zwischen Reservat und Schutzwald Surrein: befallene Bäume wurden gefällt, eingesägt und liegengelassen. Im Sommer 2016 entschied man sich für einen weiteren Eingriff. An drei Stellen wurden insgesamt ca. 120 Bäume gefällt und manuell komplett geschält. Im Jahr 2017 wurden weitere 150 m3 gefällt und geschält.